Beate Knappe - Fotografin aus Leidenschaft

Dieser Blogbeitrag ist ein Novum, er behandelt einmal nicht meine Fotografie, sondern ist einer Fotografin gewidmet, die ich seit ziemlich genau zwei Jahren kenne, sehr schätze und die vor einiger Zeit ein Buch veröffentlich hat, dessen Ursprung in einer herrlich kontroversen Diskussion zwischen uns beiden liegt.

Ich spreche hier von Beate Knappe (https://beateknappe.de/) . Beate fotografiert seit mehr als 55 Jahren, hat ihr Leben lang als Fotografin ihr Geld verdient und atmet gleichsam Fotografie. Besucht man sie, kommt man in eine gemütliche Wohnung, die vollgestopft ist mit Büchern rund um die Fotografie, mit Kameraequipment, insgesamt ein Ambiente, in dem ich mich artgerecht gehalten fühlte. Beate hat im Laufe ihres Berufslebens eine Reihe an Aufnahmen fabriziert, dich ich schon als Jugendlicher kannte, wie einige Plakate zu DGB-Kundgebungen in den 80er-Jahren, oder auch großartige Portraits von Raissa Gorbatschow, aber auch Gerhard Schröder in allerbester Machomanier.

Gegenstand unserer Diskussion war Beates These, es wäre ersichtlich, ob ein Mann oder eine Frau ein Aktbild gemacht hätte. Ich gebe und gab Beate Recht, dass es Aktbilder gibt, bei denen nicht der Kopf den Befehl zum Druck auf den Auslöser gibt, diese Bilder sind typisch Mann. Dennoch gibt es eine Vielzahl an Fotografien nackter Körper, bei denen nicht ersichtlich ist, welche Sorte Mensch sie erschaffen hat und Beates Bestimmtheit reizte mich. Vielleicht kennt der ein oder andere den französischen Fotografen Christian Coigny, der in einem seiner Bücher meisterhaft fotografierte Stilleben und Aktbilder gegenüber stellt, so komponiert, dass ein Gestaltungselement beide Bilder verbindet.

Beate kannte dieses (aktuell leider nicht einmal mehr antiquarisch verfügbare) Buch nicht, war fasziniert und es war herrlich zu beobachten, wie sie, die so viel Wissen über die Fotografie angehäuft hat, immer wieder in den Bilder versank. Das Ergebnis dieser Inspiration ist nun hier käuflich erwerblich, ich finde es großartig und einige Impressionen seht ihr nun folgen:

Auch Beates weitere Publikationen, oft resultierend aus ihrem feministischen Blick auf die Welt, kann ich sehr empfehlen und bin gespannt, womit sie uns zukünftig überrascht.

Olaf Korbanek